Bayer. Waldverein

27. Juli 2013: Auf der Glasstrasse vom Gibacht nach Frauenau

Glasstrasse für den Wald-Verein lebendig. Es war ein heißer Sommertag, als die Sektionen Cham und Furth im Wald am Bergasthof Gibacht von Ralph Wenzel erste, kompetente Information zur Glasstrasse erhielten; sie verbindet Oberfranken, Oberpfalz und Niederbayern auf 250 km. Auf der Fahrt zum Zielort Frauenau erfuhren die Teilnehmer viel Neues über die wichtigsten Glas-Orte entlang der 85 km Teilstrecke. Glas war in unserer Region bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts Arbeitgeber für viele Zehntausende von Menschen. Es klang nur verständlich nach Verbitterung, als der einstmalige Besitzer von Theresiental vom Wandel in den Billigglasbezug aus Fernost und von Automaten erzählte, die heute in 24 Stunden bis zu 120.000 Trinkgläser produzieren. Der wahre Wert von Glas ging hier verloren - die heutigen Manufaktur-Betriebe bieten wenig Arbeitsplätze. Große Begeisterung kam bei den Teilnehmern auf - die es wohl das 1. Mal Mal ihrem Leben wagten - ihr eigenes Glas in der Poschinger Glashütte Frauenau zu blasen. Von höchstem Informationsniveau war die anschließende Führung im Glas-Museum. Die hier ausgestellten Exponate veranschaulichen den Besuchern europäische Glaskunst in jahrhunderte langer Entwicklung.

Glaskünstler und Bergwirt Ralph Wenzel begrüßt die leider nur 28 Teilnehmer

Stärkung vor dem Start beim Glaskünstler und Wirt am Bergasthof Gibacht. Im Schatten auf der einladenden Terrasse begann ein hochinteressanter Tag beimWeißwurst-Frühstück.

Vor der ersten Station in der Poschingerhütte gabe es eine Reihe interessanter Informationen an ehemals wichtigen Orten an der 1997 geborenen Glasstrasse. Furth im Wald  -  Arnbruck  -  Draxelsried  -  Bodenmais  -  Regen -  Zwiesel

Ralph Wenzel kennt die Glashütte Poschinger. Hier darf er heute noch seinen Fähigkeiten nachgehen und hochwertige Glas-Elemente, in der Regel Unikate, schaffen. "Sein Berggasthof" wurde nicht zuletzt deshalb enorm aufgewertet. Hier erzählte er den interessierten Teilnehmern alles wissenswerte zur großen Tradition Glas. Die Arbeiter waren in der Regel wahre Künstler, die Arbeitsbedingungen sehr hart, die Lebenserwartung relativ niedrig. 

Informationsstafeln geben uns Interessierten Wissen. Nehmen sie sich einfach die Zeit zum Lesen ...

Ralph hatte für uns einen kompenten, aber auch charmanten Glasbläser in dieGlashütte bestellt. Nach seinen wertvollen Erklärungen zum Umgang mit Glasdurften wir uns am Glasblasen versuchen. Auch unser 1. Vorstand Walter Spießdurfte eine selbst geblasene Bewässerungskugel sein Eigen nennen. Respekt!

Nach 2 Stunden praktischer Erfahrung in der Glashütte ging's zur Kaffeestunde im nahen Glas-Museum Frauenau.

Imposant und fast erschlagen von der Vielzahl der ausgestellten Exponate, derschriftlichen und praxisnahen Information, zeigte sich das Museum. Zwei engagierte Betreuer brachten uns die hohe Wertigkeit des Museums näher.

Der Besuch der Kirche und des Friedhofs schloß eine höchst interessante Kulturfahrt ab. Gegen 18.30 Uhr ging ein sehr interessanter Tag zu Ende.