Bayer. Waldverein

400 Wanderer haben 4000 Kilometer zurückgelegt

Waldverein zieht Bilanz – Marianne Linsmeier neue Vorsitzende – Walter Spieß geehrt

Am Donnerstagabend lud der Waldverein die Mitglieder zur Jahreshauptversammlung mit Neuwahl des ersten Vorsitzenden ein in das Cafe Mühlberger ein. Nachdem zweiter Vorsitzender Josef Bauer alle willkommen geheißen hatte, bat er die Anwesenden, sich für eine Schweigeminute zum Gedenken an die neun verstorbenen Mitglieder des letzten Jahres zu erheben. Die Mitgliederzahl beträgt aktuell 328, von denen einige sehr aktiv sich nicht nur bei den Terminen im Wanderplan, sondern auch bei kurzfristigen, wie beispielsweise beim Ausfahren der Ruhrbänke oder bei der Seniorenfahrt zum Steinberger See, beteiligen. Im August fand der Jahresausflug statt, der diesmal nach Rhön mit Besuch in Ostheim, Fladungen, Kreuzberg, Wasserkuppe, schwarzes und rotes Moor führte. Bei der Heimfahrt wurde noch ein kurzer Zwischenstopp in Bamberg eingelegt.

Weitere Termine waren der Tag der offenen Tür des neuen Falkenstein-Schutzhauses oder die Waldweihnacht beim Kreuz im Wutzmühlwald.

Seinen Dank sprach Josef Bauer an alle Ausschussmitglieder, an die Stadt Furth im Wald und Herrn Rudi Kolbeck für die Zurverfügungstellung der Fahrzeuge für das Aus- und Einfahren der Ruhebänke, sowie an alle Mitglieder für die tatkräftige Unterstützung.

2. Vorsitzender Josef Bauer

 

Im Anschluss daran gab er das Wort an Hans Schlosser, den Hauptwanderwart des Waldvereins, weiter. Die rund 30 Aktivitäten und die Problematik um den 1. Vorsitzenden waren eine große Herausforderung 2019. Der Hauptwanderwart berichtete, dass 400 Wanderer rund 4000 Kilometer zu Fuß zurückgelegt hatten. Die Autowanderer – das sind Wanderer die zuerst mit dem Auto an den „Einkehr- Ort“ fahren und dort das Umfeld erkunden – werden altersbedingt immer von größerer Bedeutung. Wichtig ist hier die gemeinsame Einkehr, das Miteinander. Wanderziele 2019 waren unter anderem zum Haidstein, auf die Dieberger-Hütte, zum Böhmischen Brunnen, am Pröller oder am Gibacht. Außerdem organisierten sie eine „Emmaus Wanderung“ und eine Laternenwanderung. Hervorgehoben wurde die gemeinsame Wanderung mit den NaturFreunden über die Trettinger Kapelle zur Einkehr im Gasthof Sperl in Grasmannsdorf und die interessante Kulturfahrt nach Waldsassen u. a. mit dem Besuch des Museums der Zeitgeschichte, der Basilika und der Wanderung auf dem Rosenkranzweg nach Kappl jeweils mit Führung. Bei anderen Aktivitäten, wie beispielsweise bei der Maiandacht an der Wutzmühle, beim Frühshoppen am Gaisriegel Bergfest oder bei der Radtour, etc. beteiligten sich insgesamt 225 Teilnehmer. Somit sprach der Wald-Verein im abgelaufenen Jahr 625 Teilnehmer an.

Hans Schlosser sprach dabei auch die Thematik immer weniger werdender stadtnaher Einkehrziele an. Eines davon wäre die Schlosswirtschaft Voithenberg. Ein traditionelles Wirtshaus, welches Jahre nicht bewirtschaftet wurde. In rund einer Stunde erreicht der Wanderer über einen naturbelassenen und interessanten Waldweg – Grabitzer Bacherl, Walderlebnispfad mit Infotafeln, ehemaligen Skigebiet Glaserwiese – das Gut mit den zwei Schlössern am Voithenberg. Auch der Rückweg über Voithenberghütte hat seine Reize.

Hella Weber verlass danach detailliert den Kassenbericht 2019. Für ihre vorbildliche Arbeit wurde ein herzliches Dankeschön ausgesprochen. Von ihren beiden Kassenprüfern wurde bestätigt, dass sie die Kasse ordentlich und ohne Fehler geführt hat.

Nachdem die Vorstandschaft entlastet worden war, kam Petr Matejka, Leitung des Touristik-Club Domazlice zu Wort. Dieser erwähnte, die Freundschaft der beiden Vereine bestehe schon seit 30 Jahren, wofür er sehr dankbar sei, denn egal was ist – sie unterstützen sich gegenseitig. „Es soll für den Turm des Cerchov eine Panoramabeschreibung erstellt werden, sodass die Besucher dadurch erklärt bekommen was sie sehen“, so Matejka. Er freue sich weiterhin auf die gute Zusammenarbeit, freut sich schon auf das nächste Treffen, das mit großer Wahrscheinlichkeit bei der Böhmischen Brunneneröffnung stattfinden wird, und wünschte der neuen Vorstandschaft viel Erfolg.


In Verbindung mit dem fünften Tagesordnungspunkt bekam Walter Spieß für seine besonderen Verdienste eine Ehrenurkunde sowie eine goldene Ehrennadel überreicht. Werner Perlinger, Mitglied des Waldvereins erzählte, dass Spieß all seine Aufgaben und Ämter sehr vorbildlich geführt hat. Am 01.01.1984 war er dem Verein beigetreten und übernahm schon bald Aufgaben an sich. Er war 14 Jahre zweiter Vorsitzender und 21 Jahre lang erster Vorsitzender. Dank ihm wurde die Kapelle am Hohenbogen saniert, wo nun jedes Jahr ein Hohenbogen Kirta stattfindet. Perlinger erinnerte auch daran, dass Walter Spieß die Renovierung des Kreuzes am Wutzmühl-Wald in Bewegung setzte. Er hatte einfach unglaublich viel für den Verein geleistet, wofür alle ihm sehr dankbar sind.

Josef Bauer dankt Walter Spieß für seine jahrelange Tätigkeit als 1. Vorsitzender

 

1. und 2. Vorsitzender mit den geehrten langjährigen Mitglieder mit ihren Urkunden - soweit anwesend.

 

40 Jahre: Renate Lang und Max Schächtl (links)

25 Jahre: Winfried Kreis, Gisela Dimpfl (3. v. l.), Christa und Johann Hierstetter (3. u. 4.v. r.), Herbert Mückl (2.v. r.) und Maria Schmid.

Nachdem schließlich die langjährigen Mitglieder für die Treue zum Verein geehrt wurden, stellte sich Marianne Linsmeier, die Vorschlags-Kandidatin für die erste Vorsitzende des Waldvereins – kurz vor. Im Zuge dessen erwähnte sie, dass sie bereits als Kind schon gern im Wald gewesen sei und oft mit ihrem Vater „ins Holz ging“. Beruflich war sie unter anderem lange in der Verwaltung tätig und absolvierte eine Ausbildung zur medizinischen Heilpraktikerin. Seit knapp vier Jahren ist Marianne Linsmeier im Bayerischen Wald tätig. Bei meiner ersten Wanderung mit Kultur ging es mit Bus-Begleiter Hans Schlosser zum Cerchov und weiter nach Domazlice. Seitdem interessiere ich mich dafür und bin deshalb dem Waldverein beigetreten“, so Linsmeier. Als diese gehört hatte, dass sich kein Vorsitzender findet, erklärte sie sich hierfür bereit, da es von großer Notwendigkeit ist, den Verein zu erhalten. Sie habe großen Respekt vor Walter Spieß, der jahrelang den Verein leitete. Bei der geheimen Wahl wurde sie als neue erste Vorsitzende mit 38 von 39 wahl-berechtigten Teilnehmern gewählt. Dies zeigt, welch respektvolles Vertrauen in dieser große n Aufgabe Frau Linsmeier entgegengebracht wird. Im Anschluss durfte Frau Linsmeier mit dem nächsten Tagesordnungspunkt Verschiedenes, Wünsche und Anträge fortfahren.


Zum Abschluss berichtete Konrad Franz über „Wandern und mehr“. Für das Wandern sind festes Schuhwerk, warme und vor allem wetterfeste Bekleidung und Unterwäsche zum Wechseln, da man beim Wandern schwitzt, notwendig. Stöcke sind empfehlenswert, wenn es bergauf oder bergab geht. Bei Wanderungen im Flachen sind diese weniger empfehlenswert, da dadurch die Schultergelenke unnötig belastet werden würden. Er war oft mit Peter Siegfried im Bayerischen Wald unterwegs. Oft bestand ihre Wandergruppe aus zwei bis sieben Leuten, was für ihn eine angenehme Gruppengröße war. Konrad Franz war von Peter Siegfried begeistert, da er öfters einen Berg, der 4 000 m hoch war, erklomm. Dies inspirierte ihn so, dass er sich einen Wanderführer gekauft hatte, in dem 64 Berge, die 4 000 Höhenmeter hatten, standen. Insgesamt erklomm Konrad Franz 71 Berge über 4 000 Meter.

Der leidenschaftliche Bergsteiger Konrad Franz. Wetterkapriolen, Hüttenerlebnisse, Sonnenauf- und Untergänge, die fantastische Bergwelt, vor allem starke Kameradschaft prägten sein Bergsteigerleben, seine Liebe zu den Bergen.

 

Nach diesem Vortrag war die Jahreshauptversammlung offiziell beendet und die Mitglieder konnten in den gemütlicheren Teil des Abends übergehen.