Wald-Verein radelt zum Bayerisch Häusl
Tradition, Natur, Menschlichkeit und Ruhe genoßen
Brauchtum, Tradition und Heimat bewahren stehen in der Präambel der Wald-Verein-Sektion Furth im Wald ganz oben. Grund genug im
Programm 2020 das Gasthaus von Josefa Singer aufzunehmen. Der vergangene Samstag Nachmittag war ein heißer Sommertag. 12 Radfahrer brachen auf, an den letzten Zipfel des Stadtgebietes von Furth im Wald zu radeln. Vorbei am Drachensee - wo viele die Aufwertung unserer Stadt am Freizeitufer genossen - ging es über Ösbühl weiter durch den schattenspendenden Daberger Wald bis zur nahen tschechischen Grenze. Die Gemeinde Eschlkam, Vseruby-Neumark und Stadt Furth im Wald stossen hier am einstigen Dorf Draxlmoos zusammen.
Nach kaum 500 Meter säumen mächtige Eichenbaume den Grenzverlauf, sie geleiten den Besucher direkt zum Traditions-Wirthaus Bayerisch Häusl. 32 Grad zeigte das Thermometer, aber im Schatten des Biergartens merkt man davon wenig.
Die Besucher erleben dort angenehme Geselligkeit, unkompliziertes Miteinander, ja Lebensfreude bei einer nicht alltäglichen Wirtshaus-Kultur. Man trinkt das Bier aus der Flasche, geniest den Kaffee mit selbstgebackenem Kuchen, freut sich mit Josefa ins Gespräch zu kommen. Eine einfache, zufriedene Frau kann nicht nur erzählen, auch zu hören und aufnehmen. Fünf Büchlein hat sie bereits geschrieben - auch Wirtshausanekdoten. Und sie freut sich auf Gäste - jeden Tag. Es gibt keinen Ruhetag und wenn der Winter kommt, sitzt man bei ihr in der "warmen Kuchl". 150 Jahre trafen sich Menschen friedlich diesseits und jenseits hier an der Grenze, kamen Schwirzer und Grenzer zur Einkehr bis der 2. Weltkrieg und dessen Folgen 50 Jahre tschechische Besucher abrupt ausgrenzte. Gut, dass wir seit 30 Jahren wieder gemeinsame Wege gehen dürfen - irgendwie spürt man das. Frieden ist eben alternativlos - so ein Besucher.