Bayer. Waldverein

NaturFreunde und Wald-Verein auf Kulturfahrt

Gemeinsam die Granit- und Graphitmuseen bei Hauzenberg besucht

Es ist schon zur Tradition geworden, dass beide Wander-Vereine, die insgesamt gut 500 Mitglieder zählen, einmal jährlich Kultur erfahren.

Die Verantwortung übernahm am 14. Juli 2018 der Wanderwart des Wald-Vereins, Hans Schlosser. Das Ziel war Hauzenberg nahe des Dreiländerecks Deutschland / Österreich / Tschechien.

Die Stadt Hauzenberg ist bekannt für Granitgewinnung und Verarbeitung. Das Museum veranschaulicht in imposanter Deutlichkeit den Weg des Granits vom Erdinneren zum Vorkommen am heutigen Standort.

Innerhalb des Steinbruchgeländes

Der bayerische Wald lag in Urzeiten am Südpol, wanderte in 750 Milionen Jahren über den Äquator bis zum heutigen Standort. Das Gestein drängte dabei vom Erdinneren an die Oberfläche. Bilddokumente und geniale Filmaufnahmen lassen dies authentisch werden.


engagierte Führung

Das Museum und unser kompetenter Führer machten aber auch deutlich, wie hart die Arbeit und die Lebensverhältnisse unserer Vorfahren war. Gerade mal 35 Jahre wurden die Menschen im Durchschnitt alt. Unmenschliches schuften, karger Lohn, Hunger und Mangelernährung zerrten an den Menschen. Bei Familien mit mehreren Kindern durfte nur der Älteste heiraten, ein weiteres Kind nur einheiraten - um den oftmaligen Hungertod Einhalt zu gebieten.


interessierte Zuhörer

Heute leben wir im unvorstellbaren Reichtum, was immer mehr nicht wahr haben wollen - so seine sehr eindringliche Bewertung. Nach der Mittagseinkehr wanderten die Teilnehmer knapp 2 Stunden mit dem Vorstand des Wald-Vereins von Hauzenberg - Kerstin und Christoph Probst - nach Kropfmühl.

Wanderung nach Kropfmühl


Die Beziehung zu anderen Sektionen sind wichtig: So werden einerseits Erkundungen gespart und andererseits wieder Gäste nach Furth im Wald zum Gegenbesuch eingeladen. In Kropfmühl stand ein weiteres Erlebnis auf dem Programm: Das Graphit-Bergwerk. Am Anfang dokumentierte auch hier ein Film die Zeitgeschichte. Ähnlich Granit, hatte auch Graphit einen Millionen Jahre langen Weg beschritten, bis es im bay. Wald landete.


Museumfilm

Der Rohstoff bekannt vorallem durch Bleistifte, wird heute noch in bis zu 200 Meter Tiefe dort gewonnen. Wir gingen 220 Stufen (60 Meter) unter Tage. Erlebten Bohrhammer, Sprengung und historische Schaufelbagger. Bis vor 75 Jahren arbeiteten Menschen unter schwersten Bedingungen und dies nahezu im Dunkeln.

Karbitleuchten hatten nur schwaches Licht. Mit dem elektr. Strom wurde es etwas leichter. Graphit wurde erstmals 1779 in seiner Wertigkeit entdeckt. Dahinter steckt kristallisierter Kohlenstoff. In Kropfmühl begann der Abbau um 1870.


Einkehr am See

Zum Abschluß ging es noch ins nahe See-Restaurant. Dort genoßen wir Kaffee, Kuchen, Brotzeit und Bier. Das Resumee der rund 40 Teilnehmer war durchwegs eine Weiterempfehlung unserer wertvollen Erlebnisse.

Angeregte Unterhaltung
Angeregte Unterhaltung

Bei der Heimfahrt bedankte sich NaturFreunde-Wanderwart Günther Schuster für die Organisation und Roman Tiller für die angenehme Busfahrt. Sicher gibt es nächstes Jahr wieder eine gemeinsame Kulturfahrt, auf die wir uns freuen dürfen.